Austauschschüler aus dem tschechischen Hranice besuchen die Freie Montessori Schule
Vítaný - Willkommen“, ist an der Tafel zu lesen. Die Schülerinnen und Schüler der siebten Jahrgangsstufe der Freien Montessori-Volksschule Berg erwarten die tschechischen Mädchen und Jungen aus Hranice. Gemeinsam mit dem Bund Naturschutz haben die beiden Schulen das Projekt „Schüler erleben Landschaft, Kultur, Natur und Freundschaft in Berg und Hranice“ gestartet. Bei acht verschiedenen Expeditionen, mal in Franken und mal in Tschechien lernen sich die Mädchen und Jungen kennen und natürlich auch „Land und Leute“. Start war im September mit einem gemeinsamen Zelten übers Wochenende am Auensee in Joditz zum Teambuilding einhergehend mit erlebnispädagogischen Programmpunkten durch Micheal Wilfert, Experte für systemische Erlebnispädagogik und Outdoor Training. Kanufahren und Floßbau standen an. Ein Gegenbesuch der Berger fand dann im Kurort Karlsbad (tschechisch Karlovy Vary) mit einer Stadtrallye statt. „Die Gruppen waren dabei mit Schülerinnen und Schülern von beiden Schulen gemischt und der Austausch erfolgte in Englisch“, berichtet die betreuende Lehrkraft der Montessori-Schule Ulrike Sommer. Jetzt kamen die tschechischen Schüler nach Berg. Dem gemeinsamen Frühstück in der Schule schloss sich das Thema „Ballon“ an einhergehend mit Besuch des Heimatmuseums in Naila, wo Museumsleiter Wolfgang Brügel durch die aktuelle Sonderausstellung „Fluchtballon“ führte. Im Anschluss besuchte die Schülergruppe den nun ausgeschilderten Landeplatz in der Nähe von Dreigrün. Das nächste Mal geht’s dann wieder nach Tschechien. Ziel des Projektes ist die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den Schulen, die Überwindung von Sprachbarrieren sowie das Knüpfen von neuen Kontakten und Freundschaften. Das Projekt wird auch vom Bund Naturschutz, der Kreisgruppe Hof mitgetragen. Geschäftsführer Wolfgang Degelmann ist bei den Expeditionen mit von der Partie und berichtet von Whats-AppGruppen, die von den Schülern selbstständig ins Leben gerufen worden sind. „So entstehen Beziehungen und daraus können Freundschaften auch über das Projekt wachsen, auch wenn, bedingt durch die Sprachbarrieren, aktuelle vielleicht nur Bildchen hin und her geschickt werden.“ Das Erlernen der Sprache ist als zentrales Element im Projekt „festgeschrieben“ und dass diese erlernt werden kann, ist bei den Austauschterminen immer Sprachanimation mit dabei. Begleitet und mit den Schülern im Unterricht vorbereitet werden die Treffen auf Seite der Montessori-Schule von Erika Smirtova vom Landschaftspflegeverband und der Lehrkraft Ulrike Sommer. Gefördert wird dieses Projekt, das für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler kostenfrei ist, von der EU, als Kleinprojekt von Euro Egrensis. Nach „vier Mal hier und vier Mal dort“ wird das Projekt im Mai zu Ende gehen, da in Tschechien im Juni bereits die „großen Ferien“ beginnen. Als Abschluss ist eine Theateraufführung geplant, und zwar mit Schülern beider Schulen, die kurze Episoden zu den interessantesten Momenten der Expeditionen auf die Bühne bringen werden. „Auch ein Fotoalbum soll es geben, das natürlich den Eltern und Gästen präsentiert wird“, merkt Wolfgang Degelmann an, der auf die Nähe im Austausch mit nur 50 Kilometer Entfernung hinweist, was vieles möglich macht und Tagesausflüge überhaupt kein Problem darstellen. „Die Schüler wohnen gar nicht weit von einander weg und Ziel ist die deutsch-tschechische Völkerverständigung, die aufgrund der Nähe ja durchaus realistisch ist.“ Die Kinder zeigen den jeweils anderen Besonderheiten ihrer Heimat oder auch interessante Orte eingerahmt in einem Begleitprogramm. Wolfgang Degelmann merkt schmunzelnd an, dass auch für die Monte-Schüler das eine oder andere in der eigenen Heimat neu oder wiederentdeckt wird. Sophie findet den Austausch okay. „Manche sprechen etwas Deutsch und das ist gut, denn ansonsten fällt die Verständigung schon schwer“, erzählt die Siebtklässlerin und auch, dass die Mama die tschechische Sprache lernen will. „Ich aber nicht“, betont sie keck. Anna sieht auch die Sprachbarriere als Schwierigkeit. „Aber gut, meist tauschen wir uns auf Englisch aus und wenn das nicht funktioniert, dann kommen Hände und Füße zum Einsatz“, meint sie lachend.