Seit jeher stellen Schwierigkeiten im Bereich der Rechtschreibung ein nicht unwesentliches Problem im Fach Deutsch dar. Um unseren Schüler auch auf diesem Lösungsweg kompetente Lernbegleiter zu sein, freuen wir uns mit Ulrike Sommer eine diplomierte Legasthenietrainerin im Hause zu haben.
Frau Sommer arbeitet bereits seit 2007 an unserer Schule und führt gemeinsam mit Jürgen König die Lerngruppe 6, in der sich Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe befinden.
Was die Zusatzausbildung für die Schüler bedeutet und wie Frau Sommer dazu kam, erzählt sie uns hier:
Frau Sommer, herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Diplom! Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, diese Zusatzausbildung zu machen?
Ich habe mich seit 2008 mit dem Gedanken getragen, eine Ausbildung in Richtung Legasthenietraining zu machen. Damals war ich für die intensive Einzelbetreuung zuständig und hatte häufig mit Kindern zu tun, die erhebliche Probleme im Bereich Lesen und Schreiben aufwiesen. Da mir das Fach Deutsch und alle dazu gehörenden Bereiche sehr am Herzen liegen und ich der Meinung bin, dass die Kulturtechniken Lesen und Schreiben elementar wichtig sind, informierte ich mich über verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten und entschied mich dann für die Ausbildung zur „Diplomierten Legasthenietrainerin“ des Ersten Österreichischen Dachverbandes Legasthenie (EÖDL).
Seit Jahren begleiten Sie unsere Fünft- und Sechstklässler im Fach Deutsch. Bei welchen Auffälligkeiten sollte man als Elternteil hellhörig werden?
Klassisch sind natürlich große Schwierigkeiten im Schreib- und Leselernprozess. Stellt man bei seinem Kind eine verstärkte Unaufmerksamkeit beim Lesen und Schreiben fest, welche auch mit Unlust und sogar Verweigerung einhergeht, sollte man auf jeden Fall genauer hinschauen. Ein weiteres Anzeichen ist eine hohe Fehlerzahl in einem Diktat, trotz intensiven Übens. Außerdem gibt es Fälle, in denen der Sinn eines geschriebenen Wortes nicht erkannt werden kann. Die Bandbreite von Hinweisen ist groß. Nicht jedes Kind mit Lese-Rechtschreib-Problemen ist jedoch Legastheniker. Um eine genaue Diagnose zu erstellen, empfiehlt sich der AFS-Test des EÖDL.
Mit dem AFS-Test. Können Sie unseren Lesern etwas über die Inhalte dieses Tests mitteilen? Was überprüfen Sie damit?
Beim AFS-Test handelt es sich um ein Computertestverfahren auf pädagogischer Ebene. Getestet werden drei Bereiche, die Aufmerksamkeit, die Sinneswahrnehmungsleistungen und der Symptombereich. Anhand von Schriftproben und Leseübungen erfolgt eine genaue Fehleranalyse im Symptombereich. Die Testauswertung ermöglicht die Erstellung eines Trainingsplans für ein individuelles Legasthenietraining. Unbedingt zu beachten ist dabei, dass jede Legasthenieform anders ist und entsprechend individuell bearbeitet werden muss. Ein Einzeltraining ist deshalb unumgänglich.
Getreu unserem Motto „Wir holen die Kinder dort ab, wo sie stehen!“ klingt ein individueller Trainingsplan natürlich sehr interessant! Wie kann ich mich bei weiteren Fragen an Sie wenden?
Sie können mich per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! kontaktieren.
Wer Montessori-Pädagogik live erleben möchte und sich bei Frau Sommer über die Möglichkeiten des individuellen Legasthenietrainings vor Ort informieren möchte, laden wir ganz herzlich zu unserem Tag der offenen Tür am Samstag, 30. Januar 2016 ein.
Ihr Montessori-Team!